Wer sich mit dem Thema E-Liquid beschäftigt, stößt schnell auf die Aufforderung, eigene Mischungen herzustellen. In diesem langen, umfassenden Leitfaden erkläre ich Schritt für Schritt, wie das liquid zum selber mischen in sieben klaren Schritten gelingt, welche Profi-Rezepte sich bewährt haben und welche Sicherheitstipps unbedingt zu beachten sind. Der Fokus liegt dabei auf Praktikabilität, nachvollziehbaren Rechenbeispielen und praxisnahen Hinweise für Einsteiger und fortgeschrittene Anwender. Ziel ist es, eine nachhaltige, sichere und geschmacklich überzeugende Lösung zu bieten, ohne auf Marketingfloskeln oder überflüssige Wiederholungen zurückzugreifen.
Selber mischen bedeutet Kontrolle: Sie entscheiden über Aromen, Basenverhältnis (VG/PG), Nikotinstärke und Zusatzstoffe. Wer liquid zum selber mischen verwendet, profitiert von Kosteneinsparungen, individueller Anpassung an persönliche Vorlieben und der Möglichkeit, neue Geschmackskombinationen zu testen. Zudem lässt sich Tier-, Allergene- und Qualitätskontrolle direkter durchführen als beim Kauf fertiger Liquids.
Bevor Sie anfangen, stellen Sie sicher, dass folgende Materialien bereitliegen: hochwertige PG- und VG-Basen, nikotinfreie oder nikotinhaltige Basen in pharmazeutischer Qualität, Aromenkonzentrate, Messspritzen oder Präzisionspipetten, Einwegspritzen für Nikotin, stabile Mischgefäße, Handschuhe, Schutzbrille und Etiketten. Beim Thema Qualität gilt: Je reiner die Rohstoffe, desto besser das Resultat. Viele Profis bevorzugen Basen mit klaren Analysezertifikaten.

Um Fehler zu minimieren, hilft eine einfache Formel: Wunschvolumen x Wunschstärke / Stärke der Base = benötigtes Nikotin-Volumen. Beispiel: 50 ml Zielvolumen, 6 mg/ml Zielstärke, Nikotinbase 18 mg/ml: 50 x 6 / 18 = 16,67 ml Nikotinbase; Rest des Volumens füllen mit VG/PG und Aroma.
Im Folgenden finden Sie mehrere erprobte Rezeptvorschläge. Alle Angaben beziehen sich auf Gesamtvolumina von 100 ml, klare Anweisungen erlauben einfache Skalierung:
: 60 ml VG, 30 ml PG, 8 ml Tabakaroma, 2 ml Vanille-/Karamellzusatz, Nikotin entsprechend berechnen. Längere Reifezeit (2-4 Wochen) empfohlen.Der sicherste Umgang mit Nikotin ist essenziell. Tragen Sie stets Schutzhandschuhe und Schutzbrille, arbeiten Sie in gut belüfteten Räumen und organisieren Sie kindersichere Aufbewahrung. Nikotin kann über Haut und Atemwege in den Körper gelangen; kleine Kinder reagieren bereits auf geringe Mengen. Im Falle von Verschütten sofort mit Wasser abwaschen und verschmutzte Kleidung entfernen. Entsorgung: Nikotinreste gehören nicht in den Abfluss. In geeigneten Behältern entsorgen oder an Sammelstellen abgeben.
Bei Hautkontakt: betroffene Stelle lange mit Wasser spülen und ärztliche Hilfe aufsuchen, wenn Symptome auftreten. Bei Verschlucken: kein Erbrechen herbeiführen, sofort Notdienst kontaktieren. Bewahren Sie Sicherheitsdatenblätter Ihrer Produkte auf und machen Sie sich mit den empfohlenen Maßnahmen vertraut.
Viele Aromen entwickeln sich während der Reifezeit weiter: fruchtige Aromen sind oft früher trinkfertig, während Tabak-, Vanille- und Karamellnoten Zeit brauchen. Schütteln Sie das Fläschchen täglich, lagern Sie kühl und dunkel. Notieren Sie jede Veränderung, um erfolgreiche Anpassungen reproduzieren zu können. Kleine Testläufe (10–20 ml) sparen Material und Zeit.
Wenn möglich, verwenden Sie Zertifikate und Analyseberichte der Rohstoffe. Profi-Mischer arbeiten mit Chargennummern, Prüfprotokollen und messen den Wassergehalt sowie mögliche Verunreinigungen. Für Heimanwender reichen visuelle Prüfung, Geruchstest und kleine Probeläufe.
Etikettieren Sie alle Fläschchen mit Rezeptname, Datum, VG/PG-Verhältnis, Aromenkonzentration und Nikotinstärke. Lagern Sie Ihre Mischungen kühl und lichtgeschützt. Typische Haltbarkeit liegt bei 6–12 Monaten, abhängig von Zutaten und Lagerbedingungen.
Fortgeschrittene Anwender arbeiten mit layering-Technik (Aromen in mehreren Stufen hinzufügen), Temperatur-gestützten Reifeprozessen und kombinieren natürliche Extrakte mit synthetischen Aromen für differenziertere Profile. Auch das Entwässern von VG vor der Mischung oder die Zugabe kleiner Mengen Ethanol zur besseren Löslichkeit bestimmter Aromen kann sinnvoll sein. Solche Techniken erfordern jedoch Erfahrung und gute Dokumentation.
Allgemeine Faustregel: Wenn Sie zwei starke Aromen kombinieren, reduzieren Sie die Konzentration beider Komponenten um 20–30 %, damit keine Dominanz entsteht. Bei mehreren Komponenten immer mit geringeren Aromenkonzentrationen anfangen und sich langsam steigern.
Informieren Sie sich über lokale Gesetze zu Nikotin und Aromastoffen. Manche Länder haben Beschränkungen hinsichtlich bestimmter Aromastoffe oder Kennzeichnungspflichten. Auch das Verpackungsdesign kann reguliert sein. Ein verantwortungsbewusster Umgang schützt Sie vor rechtlichen Problemen.
Wenn Geschmack flach ist: mehr Aroma oder längere Reifezeit. Wenn Throat Hit zu stark: weniger PG oder niedrigere Nikotinstärke wählen. Wenn Dampf zu dünn: VG-Anteil erhöhen. Fotografieren und dokumentieren Sie Mängel, um Rückschlüsse zu ziehen und Rezepte zu verbessern.
Das Selbermischen von Liquids bietet enorme Vorteile in Flexibilität und Kostenkontrolle, erfordert jedoch Disziplin im Umgang mit Rohstoffen, sauberes Arbeiten und grundlegendes Wissen über Dosierung und Reife. Beginnen Sie mit kleinen Mengen, dokumentieren Sie jede Änderung und entwickeln Sie aus Ihren Tests nach und nach Profi-Rezepte, die Ihnen gefallen.
Wenn Sie diese systematischen Schritte befolgen, steht einer erfolgreichen Eigenproduktion von geschmacklich überzeugenden und sicheren Liquids nichts im Weg. Nutzen Sie liquid zum selber mischen als Chance zur Kreativität, aber behalten Sie stets Verantwortung und Sicherheit im Blick.
Bei sachgemäßer Anwendung und Schutzmaßnahmen ist das Mischen sicher. Der kritische Punkt ist der Umgang mit Nikotin: Handschuhe, Schutzbrille und kindersichere Aufbewahrung sind Pflicht.
Das hängt von den Aromen ab: Fruchtaromen benötigen oft nur wenige Tage, komplexe Tabak- und Cremearomen bis zu mehreren Wochen. Testen Sie kleine Proben, um die ideale Reifezeit zu bestimmen.
Notieren Sie jedes Detail: exakte Volumina, Chargennummern, Mischeinstellungen und Lagerbedingungen. So können Sie Veränderungen nachvollziehen und erfolgreiche Rezepte zuverlässig nachmischen.
Dieser Leitfaden bietet eine fundierte Grundlage für alle, die liquid zum selber mischen ernsthaft betreiben wollen. Durch systematisches Vorgehen, sorgfältige Dokumentation und konsequente Beachtung der Sicherheitshinweise erreichen Sie stabile, hochwertige Ergebnisse und entwickeln mit der Zeit eigene Profi-Rezepte.